Drei Tage lang hat der Musikverein Rieden im örtlichen Pfarrgarten ein Fest gefeiert. Anlass war das 50-jährige Jubiläum der 1972 wieder ins Leben gerufenen Musikkapelle. Neun Musikanten der ersten Stunde spielen noch immer in der Blaskapelle mit. Sie und weitere Frauen und Männer wurden nun geehrt.

Zur Jubiläums-Sommerserenade waren viele Ehrengäste gekommen. Vorsitzender Reinhard Kaiser blickte zurück auf die Geschichte des Musikvereins Rieden und dankte denen, die alle Höhen und Tiefen mitgemacht hatten. Nicht nur die langjährigen aktiven Musizierenden sondern auch viele treue Mitglieder seien bei Konzerten, Auftritten, Festzügen oder beim Auf- und Abbau sowie der Bewirtung bei Festen verlässlich da gewesen.

Ein 19-Jähriger als echter Glücksfall

Mehrere Glückfälle habe es beim Musikverein Rieden gegeben. Allen voran war das, der damals erst 19-jährige Josef Kaiser, der Anfang der 70er Jahre eine Jugendkapelle mit 22 Musikantinnen und Musikanten gründete. Zwölf Jahre blieb er der musikalische Leiter der Kapelle. Von 1984 bis 2015 war Markus Breitinger Dirigent und seitdem leitet Andrea Selig die Musikkapelle.

Die Beständigkeit ist eine der Stärken des Riedener Musikvereins. Dass es noch neun Männer gibt, die seit der ersten Stunde vor 50 Jahren noch aktiv Musik mitspielen, dass auch in der Pandemie keine Aktive und kein Aktiver aufhörte, dass die Vorstandschaft passt und es treue Gönner und Sponsoren gibt, all das zeichnet den Musikverein aus.

Musikalische Weiterentwicklung und eine engagierte Jugend

Dem Wert der Tradition stehen die musikalische Weiterentwicklung und eine engagierte Jugend gegenüber. Beispielsweise spielte beim Jubiläumskonzert der Nachwuchsmusikant Noah Stühler zum ersten Mal mit – Seite an Seite mit seinem Vater und Großvater. Ein weiteres Beispiel: Die Jugendlichen Franka Pfeuffer und Julia Kaiser moderierten als aktive Musikantinnen charmant und selbstbewusst durch die Programmfolge.

Vor zwölf Jahren wurde unter dem Dach des Musikvereins der Chor Chorisma gegründet. Vor allem aus diesem Grund wurden nun 17 Frauen und Männer mit einer Ehrennadel in Bronze des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) ausgezeichnet. Chorisma wird von Conny Sauer und Karin Keller-Hettrich geleitet. Dirigentin Keller-Hettrich bekam nun die Dirigentennadel in Bronze mit Urkunde.

Kreisvorsitzender Markus Schenk vom NBMB bedankte sich für „die Musik im Ort im letzten halben Jahrhundert“. Sie bereichere das dörfliche und kirchliche Leben ungemein. Ganz Rieden könne „stolz sein auf diese wunderbare Kapelle“. 

Zwei Dirigenten sorgten für Emotionen

Zu den emotionalsten Momenten des Festabends gehörten, dass der frühere Dirigent Markus Breitinger einen Marsch dirigierte und als Dirigentin Andrea Selig ihr Glück über den Neustart nach der Coronapause in Worte fasste. „Gemeinsam wieder Musik machen zu dürfen, das ist für mich ist das Schönste, das wir in der letzten Zeit erfahren durften“, sagte sie und bat darum, weiterhin zusammen zu halten und der Musik treu zu bleiben.

Grußworte für die Riedener Vereine übermittelte Jochen Pfeuffer. Er stellte die Jubilare, die Tradition und die „Musik als Sprache der Engel“ in den Mittelpunkt. Das dreitägige Sommerfest des Vereins wurde umrahmt von einem großartigen „Böhmischen Abend“ mit der achtköpfigen Gruppe „Meeblech“, einer Instrumentenrallye für den Nachwuchs, einem Seniorennachmittag und dem Festausklang mit den Rathausmusikanten aus Rieden.

Ehrungen des NBMB für langjähriges aktives Musizieren:

Ehrennadel in Gold mit Urkunde für 50 Jahre: Manfred Brembs, Alois Cäsar, Norbert Frankenberger, Albert Keller, Gerhard Keller, Benno Pfeuffer, Werner Rath, Josef Schneider und Michael Wahlich.

Ehrennadel in Gold mit Urkunde für 30 Jahre: Dieter Keller.

Ehrennadel in Silber mit Urkunde für 20 Jahre: Johannes Schug.

Ehrennadel in Bronze für zehn Jahre: Kerstin Blesch, Nicole Cäsar, Gerd Haderlein, Christiane Hein, Jutta Keller, Hildegard Keller, Klothilde Koob, Michaela Kraft, Elke Kreß-Stark, Doris Mohr, Andreas Müller, Willi Pfeuffer, Eva-Maria Redelberger, Michael Sauer, Monika Schraud, Gabriele Strobel und Christian Werner.

 

Quelle: Main-Post, 22.06.2022, Irene Konrad

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